Das Foto stammt von hier, wo auch ein langer Essay über Toni Morrison zu lesen ist.
Wie sie es nur immer wieder schafft, über die schlimmsten Dinge zu schreiben und einen dennoch reich beschenkt zurückzulassen Ach, diese Sprache! In Gnade aus dem Jahre 2008 nimmt Toni Morrison uns noch einmal mit in 17. Jahrhundert nach Delaware und erzählt die Geschichte einer Trennung aus der Sicht mehrerer Frauen (und weniger Männer) neu. Das Innenleben spielt eine große Rolle, auch das der Räume:
Es ist kein Raum mehr in diesem Raum. Meine Worte bedecken den Boden. Von nun an musst du stehen, um mich zu hören. Die Wände sind schwierig, weil das Licht der Lampe nicht weit genug reicht … Ich halte das Licht in der einen Hand und ritze die Buchstaben mit der anderen …
Gnade, Hamburg 2010, S. 210
Für Bahnstreiks weiss ich was:
http://www.wagenbach.de/buecher/titel/963–stoerung-im-betriebsablauf.html
Ach, da ist ja auch noch ein Kommi von dir, hatte erst die späteres Nachricht gelesen. Und am besten vorher noch mal reinlesen, falls es irgenwann Platz 1 hat … 😉 Für Bahnstreiks vermutlich eher ungeeignet …
Das klingt mistig, in mehrfacher Beziehung. Dann hoffe ich von Herzen mit dir, dass dieser Zustand nicht lange anhält, und ich hoffe auch, dass du zumindest immer ein gutes Buch (im Sinne von nahrhaft und leicht lesbar) in der Tasche hast, um gewappnet zu sein … Umso mehr ehrt es dich, dass du die Kommentare noch schaffst!! Das ist ja auch eine Form der Kreativität, des Schreibens und des Einfühlens, die du trotz aller Widrigkeiten immer noch ganz wunderbar “meisterst” 🙂
Schön von dir zu hören und danke für die freundliche Nachfrage.
Wie du siehst tut sich be mir momentan nicht viel was Blogeinträge angeh. Das liegt daran, das ich seit letztem Jahr an einem anderen Ort arbeiten muss und die Arbeit nebst Hin- und Rückfahrt mich mehr als bisher in Anspruch nimmt. Die Lokführerstreiks sowie einige Bahnbaustellen tragen ihren Teil dazu bei aber es ist auch so, das ich “auf die alten Tage” noch einmal richtig schuften muss. Ich bin nicht in der Lage, abends noch etwas zu schreiben. Es reicht momentan nur für einige Kommentare, vorwiegend am Wochenende. Was die digitale Welt angeht konsumiere ich nur noch und produziere kaum noch.
Ich bin unglücklich, hoffe aber, das dieser Zustand nicht allzu lange währt oder ich mich damit arrangieren kann. Dir wünsche ich eine erträgliche bis angenehme Woche und hoffe, das wir uns nicht aus den Augen verlieren.
Manfred.
Ich hab mir das Buch notiert. Wenn ich nach Leseliste vorgehe wird es allerdings dieses Jahr nichts mit der Lektüre.
Verstehe…ich bin sehr neugierig. Mal sehen.
Ach das freut mich total, dass du dich so intensiv damit befasst hast 😉 Hm, ganz schwierig zu sagen, zumal ja unterschiedlichste Leute auf unterschiedlichste Dinge sensibel reagieren. Für mich überwiegt das Gute, wie gesagt, schon allein wegen der Sprache der Ich-Erzählerin, weil sich damit in vielerlei Hinsicht ein neuer Raum öffnet. Aber es werden sehr harte Schicksale erzählt. Allerdings nicht immer szenisch, sondern oft auch nur in Andeutungen …. Hm …
Deinen Einwand kann ich gut nachvollziehen. Ich erlebe in Toni Morrisons Sprache allerdings so eine menschliche Weite und Größe, dass sich für mich die Frage nach dem Nutzen irgendwie gar nicht stellt. Aber das ist sicherlich Geschmackssache. Und meine Begeisterung für dieses Buch lebt vor allen von den Passagen, in denen die Ich-Erzählerin zu Wort kommt.
Wunderbarer Artikel in der NY Times, interessantes Buch. Und wie sie vorliest- wie milk & honey.
Ich hab’s auf meinen Wunschzettel gepackt- frage mich aber: ist es nicht zu grausam? Wie würdest du es bewerten? Harter Stoff? Ich meine verstörend?
Ja, auch das sicher ein lesenswertes Buch und eine Autorin mit der man sich beschäftigen könnte.
Andererseits gibt es seit George Bush II in den USA nur noch eine reaktionäre Entwicklung. Die Mehrheit wählt nicht weil sie niemanden vertraut, Obama scheitert letztlich daran, das Fundamenalisten, Creationisten, Monetaristen etc ihre Leute bei der Stange halten. Allein die Argumente, die gegen die Krankenversicherung vorgebracht wurden, die Unfähigkeit der Republikaner zu Kompromissen lassen einen wenig hoffen und so stellt sich die Frage: Was bringt die Beschäftigung mit einer Frau, die gegen Windmühlenflügel kämpft?