Buchtipp: Fuminori Nakamura, Der Dieb

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Naoto Fukasawa hat eine Fertighütte für die japanische Firma Muji entworfen, die kürzlich auf der Tokio Design Week vorgestellt wurde. Das Bild ist von hier.

978-3-257-06945-7Ich finde es immer wieder erschreckend, wie viel Einsamkeit in zeitgenössischen japanischen Romanen zu spüren ist. So eine Art Gefühls-Minimalismus. „Der Dieb“ macht da keine Ausnahme.

In westlichen Medien als „der neue Haruki Murakami“ gehypt, lässt der knapp vierzigjährige japanische Autor Fuminori Nakamura seine Hauptperson stehlend durch Tokio ziehen. Engere Beziehungen als diejenigen zu den Bestohlenen hat der Ich-Erzähler kaum.

Nakamuras Welt ist allerdings noch wesentlich kälter und härter als diejenige von anderen japanischen Autoren (siehe hier), nahezu stählern und – das ist wiederum typisch – etwas surreal und spooky. Das Interieur auch:

„Ich fühlte mich auf einmal wie allein zurückgelassen in dieser Welt … Außer dem Stahlrohrbett, dem Schrank und dem Bügelbrett gab es nichts Bemerkenswertes in dem Zimmer. Aus einem Riss in den Tatamimatten ragten Kunstfasern heraus wie Pfähle.“

Fuminori Nakamura, Der Dieb, Zürich, Diogenes, 2015, S. 23.f

 

 

2 thoughts on “Buchtipp: Fuminori Nakamura, Der Dieb

  1. So, und jetzt hier auch noch: Vielen vielen Dank sehr nachträglich für deine herzlichen Wünsche. Also, meine mail-Adresse, die ich hier im profil angebe, ist richtig … ich hab nichts von dir bekommen … vielleicht im spam gelandet und übersehen? … das wäre sehr schade!! ich halte die augen offen.

  2. Zunächst einmal: Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag! Mögest du im kommemden Lebensjahr immer ein lesenswertes Buch und ein bequemes Sofa zur Verfügung haben!

    Ich habe dich über die angegebene Email Adresse nicht erreichen können. Stimmt die noch?

    Was die japanische Hütte angeht: Als jemand der als junger Mensch einige Zeit in einer
    vergleichbar großen Dachwohnung mit Ofen hauste sehe ich diesen als das Problem. Falls noch einmal
    ein “normaler” Winter kommt wird der Bewohner dieser Hütte zwei Drittel seiner Zeit damit verbringen, Brennstoff herbeizuschaffen (Lagerplatz gibt es ja nicht) und die Flamme vor dem Erlöschen zu bewahren. Mit dieser “Walden Romantik” haben schon andere unangenehme Erfahrungen gemacht.

    Komm gut ins neue Jahr!

    Manulan

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